Frauen in der IG Metall Küste

metallerin 17: Wir waschen saubere Wäsche

(06.03.2020) In den Wäschereien der textilen Dienste arbeiten mehrheitlich Frauen. Die Arbeitsbedingungen in den Unternehmen sind eines der Themen der neuen Ausgabe der metallerin.

Die Kleidung, die wir täglich tragen, muss auch produziert werden. Der Großteil wird in Asien unter harten und zum Teil gesundheitsgefährdenden Bedingungen produziert. Meist Frauen nähen Kleider für Firmen aus den westlichen Industrieländern. Die Arbeiterinnen kämpfen unter erschwerten Bedingungen für ihre Rechte.

Viele Betriebe der textilen Dienste verleihen Wäsche (Berufsbekleidung) an Betriebe anderer Branchen. Die Wäsche wird an die entsprechenden Betriebe geliefert, dort wieder abgeholt und dann gewaschen. In den Wäschereien arbeiten mehrheitlich Frauen (oder auch Migranten). Die Arbeiten sind körperlich extrem anstrengend, zu 99 Prozent sind es Stehtätigkeiten. Nasse Wäsche acht Stunden am Tag auf Bügel aufzuhängen,ist schwere Arbeit - zum Teil in Wechselschicht und in der Spätschicht bis 23:00 Uhr. "Gerade für Frauen bedeutet dies eine Mehrfachbelastung. Sie arbeiten körperlich hart und kümmern sich nach der Schicht noch um Haushalt und Familie", beschreibt Marlen Feickert, Betriebsratsvorsitzende bei MEWA Textil-Service am Standort Lauenburg, die Lage vieler Kolleginnen.

Zudem gehören viele Kolleginnen zur unteren Lohngruppe. "Das ist keine Wertschätzung
und wird auch der schweren Arbeit nicht gerecht. Die Frauen haben mehr verdient!", fordert Feickert. Viele Kolleginnen sind über 50 Jahre, weshalb die Krankenquote entsprechend hoch ist. "Die belastenden Arbeitszeiten sind für viele Frauen nicht bis an das Renteneintrittsalter zu schaffen. Hier braucht es entsprechende Regelungen", ist Sandra Schneider überzeugt. Die aktuelle Forderung nach einer höheren Quote bei der Altersteilzeit begrüßt die Betriebsrätin bei Wulff in Kiel daher ausdrücklich.

Am 8. März ist Internationaler Frauen*tag. Zeit, sich solidarisch unterzuhaken und für gemeinsame Rechte aufzustehen. Wir wollen uns nicht länger ausbeuten lassen, weder zuhause noch im Betrieb. Deshalb lasst uns solidarisch sein mit den Kolleg*innen aus den Betrieben der textilen Dienste und sie bei ihren Aktionen in der aktuellen Tarifrunde unterstützen. "Wir für mehr Geld und bessere Arbeitsbedingungen!"

Mehr zum Abschluss in der Tarifrunde Textile Dienste gibt es hier.

Diesen Artikel gibt es auch in der neuen Ausgabe der metallerin, die in verschiedenen Regionalausgaben erscheint.

metallerin 17: Ausgabe Bremen als PDF
metallerin 17: Ausgabe Emden als PDF
metallerin 17: Ausgabe Region Hamburg als PDF
metallerin 17: Ausgabe Kiel-Neumünster als PDF
metallerin 17: Ausgabe Oldenburg-Wilhelmshaven als PDF
metallerin 17: Ausgabe Stralsund-Neubrandenburg als PDF



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